Es begann bei einem Clubmeeting im November 1990. Damals gingen die Bilder von den Waisenhäusern in Rumänienmit den unsagbaren um die ganze Welt. Es wurde beschlossen, ein Projekt zu unterstützen. Wir wollten ber nicht einfach Geld spenden, sondern gezielt helfen.

Ermöglicht wurde die Aktion eigentlich erst durch unser Mitglied Prof. Adolf Luchner, der sich spontan bereit erklärt hat, „ein Stück von ihm“ – ein wunderschönes Bild, das er daheim von seiner Wand genommen hat – dafür zu spenden. Beim Bildermarkt konnten wir dieses Bild um 40.000 ATS verkaufen. Auch andere Personen haben sich spontan entschlossen, auch „ein Stück von mir“ zu geben, sodass die finanzielle Voraussetzung erst einmal gegeben war.

Wir haben dann mit der Caritas Tirol Kontakt aufgenommen und von einem Kinderheim in Halmeu – ein kleiner Ort nahe der sowjetischen Grenze – erfahren, in dem der Einbau einer Heizung dringend erforderlich wäre. Es war uns klar, dass wir uns vor Ort ein Bild machen müssen, aber natürlich nicht mit leeren Händen fahren würden. Wir haben mit dem Leiter der Caritas Satu Mare, Pfarrer Tiberius Schupler Kontakt aufgenommen und erfahren, welche Sachen am dringendsten benötigt werden. An erster Stelle auf seiner Wunschliste standen Medikamente, Lebensmittel, Glühbirnen, Spielsachen usw. In knapp 14 Tagen haben dies alles organisiert und im Februar wurde ein großer Bus mit über 4000 kg Hilfsmittel beladen. Nach über 23 Stunden Fahrzeit waren wir endlich in Rumänien. Die ersten Eindrücke waren Verwahrlosung und Elend. Was wir dann in Halmeu vorgefunden haben, ist mit Worten kaum zu beschreiben und hat uns alle tief bewegt Ca. 120 Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahre schlafen in 4 Räumen, Bett an Bett. Die Heizung funktioniert nicht, die Kinder tragen im Bett Mäntel und Kappen. Noch schlimmer war die Situation der „Sanitär-Anlage“. Für alle Kinder steht ein Raum, 2,5 x 6 m groß, zur Verfügung. Von den 7 Waschbecken haben nur 4 einen Wasserhahn; Wasser gibt es keines. Seit 3 Tagen ist das so. Von warmen Wasser überhaupt keine Rede. Noch schlimmer die WC-Anlage. Nur über den Hof mit knöcheltiefem Dreck erreichbar, eine Baracke 3×5 m, keine Tür, keine Fenster. 5 Abteilungen mit einem „Plumsklo“, die allesamt von Dreck nur so strotzen.

Es war uns klar, dass wir in erster Linie die menschenunwürdigen Verhältnisse der Sanitär- und WC-Anlage verbessern müssen, und dann in weiterer Folge die Heizung in Angriff nehmen wollen.

Es hat sich daraus ein Hilfsprojekt entwickelt, das über fast zwanzig Jahre gedauert hat. Gleich nach unserem ersten Besuch haben wir den Bau der Sanitäranlage durch örtliche Firmen unter Aufsicht der Caritas in die Wege geleitet. Im Herbst war die Fertigstellung angekündigt und so haben wir mit einem weiteren Besuch eine nächste Hilfslieferung geplant. Diese wäre uns fast über den Kopf gewachsen, denn nach einem Spendenaufruf in der Sendung „Hallo Nachbar“ haben wir von allen Teilen Tirols, vom Arlberg bis Kufstein von über 200 Personen neuwertige Kleidung, Spielsachen Fahrräder, Schuhe und und….. bekommen, so dass wir gezwungen waren, einen zusätzlichen LKW einzusetzen. 

Im Lauf der nächsten Jahren haben wir dann mithelfen können, eine Näherei, eine Fahrradwerkstätte, Kindergärten, eine Apotheke, ein Ärztezentrum, Schulen für Zigeunerkinder, ein Betreuungszentrum für behinderte Kinder (es wurden 5 Häuser angekauft), und und und…..

Und wir haben auch den Kiwanis Gedanken weitergegeben. Wir haben insgesamt 3 Kiwanisclubs dort gründen können.

Die Hilfsaktionen sind bis zum Beitritt Rumäniens in die Europäische Union weitergegangen, die Verbindungen sind auch heute noch immer bestehend.